Dienstag, 28. Januar 2014

Bestanden!

Der Tag heute war extrem turbulent und wir hatten einen Fast-OP-Besuch, einen Fast-Aufenthalt auf der Intensivstation und eine Prüfung. Aber mal hübsch der Reihe nach.
Die OP-Narben der Mausbeere sehen momentan leider nicht so gut aus, da sie mittlerweile an mehreren Stellen entzündet sind und etwas suppen. Daher hatte man überlegt, ob man die Narben noch einmal unter Narkose reinigen sollte. Außerdem wollte man sicher gehen, dass im Beeren-Bäuchlein alles in Ordnung ist und keine Undichtigkeiten an den zusammengefügten Darmstücken sind. Daher hatte man noch eine Kontrastmitteluntersuchung und ein Röntgenbild der Lungen angeordnet, da die Mausi ja wie schon erwähnt durch die Wassereinlagerungen ordentlich mit der Atmung zu kämpfen hat. Also wurde die Beere mit ordentlichem Brimborium - Sauerstoff, Infusionen, Überwachungsmonitor etc. - in die Röntgenabteilung gefahren. Der Darm ist tiptop in Ordnung und es ist alles dicht, bei den Lungen konnte man aber schon noch ordentlich Flüssigkeitseinlagerungen sehen, die der Dame das Atmen so schwer machen. Nach diesen Untersuchungen hatte man sich bezüglich der Narben dann doch noch einmal entschieden abzuwarten und mit ordentlichen Spülungen zu versuchen das Ganze in den Griff zu kriegen. Morgen soll sich auch nochmal eine Spezialistin für Wundversorgung das Beeren-Bäuchlein ansehen, in der Hoffnung, dass eine erneute Narkose etc. nicht benötigt wird.
Am Mittag wurden dann bei der standardmäßigen Blutabnahme mal wieder erhöhte CO2-Werte festgestellt, zusammen mit der doch sehr schwergängigen Atmung der Mausbeere hat das doch für Besorgnis bei den Ärzten gesorgt. Es wurde zunächst noch eine Blutabnahme aus dem Fingerchen zur Kontrolle angeordnet, wozu die Mausi erstmal ein Handschühchen anbekommen hat, damit die Hand schön warm wird und die Adern dadurch weiter werden. Die Dame konnte es gar nicht so recht fassen, dass ihre Finger auf einmal verschwunden waren und hat ganz fassungslos den Handschuh beäugt (und nach überstandener Blutentnahme dann ganz fassungslos die wieder anwesenden Finger).

Hilfe! Fingerdiebe sind unterwegs!
Leider waren auch bei der Nachmessung die CO2-Werte weiterhin mies, so dass man in Erwägung gezogen hat, die Mausbeere wieder zur Vorsicht auf die Intensivstation zu verlegen. Dort kann man derartige Atemprobleme sicherer überwachen und eventuell auch die Ausschwemmung der Wassereinlagerungen schneller vorantreiben - so die Idee dahinter. Bei der Beere ist man nach der Vorgeschichte im letzten September halt besonders vorsichtig und will kein Risiko eingehen. Es wurde aber erstmal ein Arzt von der Intensivstation herbestellt, der sich das Kind mal angucken sollte. Dieser kannte die Mausi zum Glück schon von besagtem Intensivaufenthalt im September und konnte der Beere interessanterweise mit einem Blick helfen! Ihm fiel nämlich sofort auf, dass die Dame ziemlich verrotzt war und ordentlich Schnodder aus der Nase kam, was keine sehr günstige Kombination mit dem Sprechventil auf der Trachealkanüle ist. Beim Sprechventil ist man ja darauf angewiesen, dass die ausgeatmete Luft durch Mund und Nase heraus kann. Sind diese verstopft kann man unter Umständen nicht genug CO2 ausatmen, wodurch der CO2-Gehalt im Körper steigt. Also fix die feuchte Nase aufgesteckt und die Ausatmung ging wesentlich leichter - da muss man erstmal drauf kommen! Im Laufe des Abends waren dann auch die Ärzte hier auf der Station wesentlich zufriedener mit der Atmung der Beere und auch das Ausschwemmen der Flüssigkeit geht gut voran.
So, jetzt aber zum erfreulichen Teil des Tages! Wie gestern schon angekündigt, hatte die Mausbeere heute Prüfung. Allerdings wurde nicht sie geprüft, sondern eine Schwesternschülerin hier auf der Station. Bei der praktischen Prüfung müssen die angehenden Krankenschwestern ein oder mehrere Kinder unter Aufsicht von Prüfern versorgen. Für Schwesternschülerin Anne mag es Glück oder Pech gewesen sein, dass wir uns zum Prüfungstermin gerade hier befinden, denn die Mausbeere hat ja mit Tracheostoma und Magensonde einiges zu bieten was gepflegt werden will - für die Prüfer also ein gefundenes Fressen ;-) Selbstverständlich wurden wir vorher gefragt, ob sich die Beere als Übungs- und Prüfungsobjekt zur Verfügung stellen möchte. Aber wir helfen natürlich gerne und die Mausi hat sich auch äußerst kooperativ verhalten (ich sage nur Fluchtschlaf bei der Tracheostoma-Versorgung - bei anderen Kindern braucht man manchmal fünf Mann zum Festhalten). Da die Prüflinge selber nicht wissen, welches Kind sie genau in der Prüfung versorgen müssen, hatte Anne in den letzten Tagen schon ein paar Mal zu Testzwecken an der Beere geübt. Sie hat die Dame morgens komplett fertig gemacht mit Waschen, Kämmen Tracheostomapflege und allem was noch so dazu gehört - also hatte Mama frei und musste sich nicht unbeliebt machen - herrlich!!! Die Beiden haben sich übrigens richtig gut verstanden (ich muss schon aufpassen, dass die Mausi nicht rein zufällig in Annes Tasche landet ;-) ) und so hat heute morgen in der Prüfung auch alles prima geklappt! Ich denke, wir können gratulieren!

Im Team ist die Prüfung kein Problem!

1 Kommentar:

  1. Hallo, mein Sonnenschein! Dein Opa hat ja nicht viel Ahnung davon, was das alles zu bedeuten hat mit dem erhöhten CO2 Wert usw., aber.........ich weiss, dass Du in der MHH und bei Deinen Eltern bestens aufgehoben bist! Daher ist Dein Opa sehr, sehr zuversichtlich, dass Du bald wieder auf dem Damm bist. Die Schwesternschülerin Anne scheint ja eine sehr nette Person zu sein und ich bin stolz darauf, dass Ihr im Team die Prüfung bestanden habt! Ich habe Dich sehr, sehr lieb! Dein OPA

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