Sonntag, 31. August 2014

Glas, Bummelbahn und eine Moorleiche

Am Samstag waren wir mit der jungen Dame auf einem Ausflug des hiesigen Sport- und Gesundheitsvereins Präventio, der zum LWL-Museum Glashütte Gernheim bei Petershagen führte, und anschließend noch eine Fahrt mit der Moorbahn durch das Uchter Moor umfasste. Fun Fact am Rande: Teilgenommen haben wir eigentlich nur wegen eines Verkehrsstaus im Jahre 2010 (Auflösung am Ende des Beitrags).

Der Tag begann für die Dame(n) schon zum zweiten Mal in der Woche relativ früh, das Wetter machte schon zu Beginn des Tages nicht den besten Eindruck. Daher wurden kurzerhand Regenjacken und Schirme zu Pflichtaccessoirs erklärt, den farbigsten Eindruck an diesem doch recht trüben Tag hat aber in jedem Fall die Beere in ihrer schicken neuen Regenjacke hinterlassen.
Schön, dass es Farbfotografie gibt…
Die rund 1½-stündige Führung in der Glashütte war ziemlich spannend und sehr informativ. Neben allerlei historischen Fakten zum dortigen Industriestandort und zur Herstellung von Glas, konnte man im großen, kegelförmigen Glashüttenturm einem Glasbläser live bei der Arbeit zusehen.
Vorsicht, heiß!
Das Gefäß wird von der Pfeife oben auf einen Haltestiel unten umgesetzt
Danach konnten wir noch in den umliegenden Gebäuden eine originale Wohneinheit einer damaligen Arbeiterfamilie ansehen, da die Verhältnisse früher allerdings sehr(!) beengt waren, habe ich mit dem Beerchen aber erst einmal auf dem Treppenabsatz warten müssen, als sich die Gruppe mit unserer Führerin in den vorderen Raum zwängten. Die Dame fand das alles aber irgendwie extrem lustig und wollte kaum mehr mit dem Lachen aufhören.
Kleiner Raum, kenne ich doch schon aus der Seh-Frühförderung, Ihr Noobs!
Abgerundet wurde der Besuch mit einem kurzen Abstecher in die damalige Betriebsschule, in der ein Lehrer quasi rund um die Uhr bereitstehen musste um die Kinder, die schon sehr früh anfingen zu arbeiten, quasi zwischen ihren Schichten zu unterrichten, als im preußischen Zeitalter die allgemeine Schulpflicht eingeführt worden ist. Für die Beere schon der zweite Abstecher in eine Museumsschule innerhalb eines guten Jahres.
Hier, ich weiß es und melde mich, und die Mama hat keinen Plan…
Abschließend hatte ich als ambitionierter Foto-Amateur noch die Gelegenheit in der festen Ausstellung noch ein paar schöne Impressionen einzufangen.
Nach einem leckeren und reichhaltigen Bratkartoffel- und Schnitzelbuffet in der naheliegenden Gastronomie ging es dann mit dem Auto weiter ins Uchter Moor, wo eine Bürgerinitiative die historischen Gleisanlagen der Kleinspurbahn, die zum Torftransport genutzt wurde, in Schuss hält und einen regelmäßigen Fahrbetrieb mit Erklärungen zum Moor anbietet. Hier schlug dann aus Platzgründen die große Stunde des neuen Trage-Dingens, in der gemütlich dahinzuckelnden Bahn konnte die Beere prima auf dem Schoß sitzen, aber für die gelegentlichen Ausstiege an den Zwischenstopps war so ein Huckepack-Tuch prädestiniert.

Der jungen Dame hat es in dem Tuch wirklich richtig gut gefallen, durch Schirm, Regenjackenkapuze und Tragetuchkapuze hat nun wirklich kein Tropfen das Klammeräffchenbaby-Dasein gestört, und an Mamas Haaren kann man immer prima herumspielen. Das Trage-Teil hat seine Feuertaufe an diesem Tag mit Bravour bestanden.
Für die Älteren gab es auf der Fahrt auch einen kleinen Aufwärmer, einen "Moora Trunk - Hält ewig jung". Nur unsere Kleine hatte das Prinzip - zum Glück - noch nicht so ganz begriffen.
So klappt das nicht…
Moora ist übrigens der "Name" der Moorleiche, die im Uchter Moor in den Jahren 2000 und 2005 gefunden wurde (hier gehts zum Wikipedia-Artikel). Eigentlich sollte bei einem dritten Ausstieg etwas über die Begleitumstände des Fundes erzählt werden, da es aber zu stark regnete wurde die Erläuterung auf das Kaffeetrinken verschoben, bei dem die Beere dann auch, nachdem sie prima alles mitgemacht hatte, in den wohlverdienten und tiefen Schlaf gefallen ist. Die Autofahrt zurück hat sie dann friedlich verschlafen und vielleicht noch ein bisschen von dem spannenden Tag geträumt.

Hier noch die kurze Auflösung warum ein längst vergangener Stau per Schmetterlingseffekt die Beere in die Glashütte führte: 2010 habe ich meine erste mehrtägige Radtour unternommen. Bei der Fahrt zum Ausgangspunkt in Hannoversch Münden standen wir mehrere Stunden in einem Superstau, wodurch ich es nicht mehr schaffte die angepeilten Kilometer am ersten Tag zu fahren. Damit verschoben sich auch alle weiteren Etappenziele (die Zimmer habe ich auf der Fahrt immer recht spontan gebucht), und ein Halt war eben dann auch in Ovenstädt, wo auch die Glashütte liegt. Am Abend hatte ich mir das Gelände angesehen, da fand ich das Ziel des Ausflugs doch sehr spannend.

Freitag, 29. August 2014

Klebetierchen

Der Tag gestern war im Prinzip eine Wiederholung des 23. Mai diesen Jahres. Zuerst hatten wir einen Termin im KfH-Nierenzentrum in der MHH und danach ging es in die Stadt zur Hörgeräteakustikerin.
Die obligatorische Blutentnahme im Nierenzentrum war mal wieder höchst schrecklich und die Mausbeere musste sich ordentlich aufregen! Nach überstandener Qual gab es aber ein niedliches Bärchen-Pflaster auf die geschundene Beerechen-Hand, so dass wenige Minuten später schon wieder das erste versöhnliche Grinsen zu sehen war.
So ein Pflaster lässt einen echt tapfer wirken!
Bei der üblichen Vermessung hatte die Dame auch in allen Belangen ordentlich zugelegt - mit 11,4 kg Gewicht, 84 cm Körperlänge und 46 cm Kopfumfang kann man sich ja auch wirklich sehen lassen! Da einige Blutwerte, wie z.B. das altbekannte Kalium immer sofort verfügbar sind, konnten diese auch sofort besprochen werden und diesmal eine kleine Überraschung! Normalerweise war der Kalium-Wert bei der Beere ja immer eher zu hoch oder im oberen Normbereich, weswegen ich in der Hexenküche ja hauptsächlich kaliumarme Nahrungsmittel verwenden sollte. Da es nebenbei ja noch die extrem kaliumarme Sondennahrung gab, durfte es aber auch mal was mit mehr Kalium sein. Trotzdem hat das Einsparen von Kalium ausgereicht um den Blutwert gestern an die untere Grenze zu bringen (der Kalium-Spiegel darf weder zu hoch noch zu niedrig sein)! Dadurch ergeben sich für die Hexenküche natürlich ganz neue Aspekte - es darf also demnächst auch mal ein "Kalium-Bömbchen" wie z.B. leckere Banane geben!
Danach ging es bei traumhaftem Wetter, das wir uns letzte Woche in den Herrenhäuser Gärten gewünscht hätten, in die Innenstadt. Aber auch so ein Stadtbummel macht ja bei Sonnenschein viel mehr Spaß und so haben wir es uns unter Anderem bei einem schönen Mittagessen im Freien gut gehen lassen. Bei der Hörgeräteräteakustikerin mussten wir erst eine kurze Zeit warten, die die Mausbeere und Oma Anne (die musste zwangsweise mitmachen) für das neueste Lieblingsspiel der kleinen Diva genutzt haben - man kann das Spiel aber auch als exzessives Fitness-Training für die Arme bezeichnen. Hat man die Beere zur Zeit auf dem Schoß, schätzt es die eigenwillige kleine Person nicht, wenn man die Hand auf ihren Bauch legt. Die Hand muss unbedingt und SOFORT über Augenhöhe vor das Beeren-Gesichtchen gehalten werden, wofür sie mit unermüdlicher Geduld und verschmitztem Grinsen immer wieder sorgt. Das ist für den Betrachter ungemein drollig, für denjenigen, der die Dame aber gerade auf dem Schoß hat aber auf Dauer auch recht anstrengend - aber egal, die Mausi hat jedenfalls ihren Spaß!
Oma, Deine Hand soll...
...NACH OBEN!
Die Hörgeräte wurden dann einmal generalüberholt und mit neuen Aufklebern versehen. Anstatt der bisherigen weißen Blümchen haben wir uns diesmal - angeregt durch den Besuch im Sea Life letzte Woche - für niedliche Seepferdchen-Sticker entschieden.
Högeräte in maritimem Look.
Nach so einem anstrengenden Tag geht es heute zum Glück wieder ruhiger zu und die Beere konnte sich bei der Lektüre einer frisch eingetroffenen Knabber-Postkarte entspannen.
Wohl bekomms!

Mittwoch, 27. August 2014

Neues Lieblingsspielzeug

Die Mausbeere hat mal wieder ein neues, absolutes Lieblingsspielzeug! Als wir neulich in einem Klamotten-Laden gestöbert haben, fiel es mir ins Auge und hat mir gleich gefallen. Also folgte ein kleiner Mausbeeren-Test - sie wollte es gar nicht mehr hergeben und wir konnten sie nur mit vereinten Kräften von der umgehenden Inbesitznahme abhalten (man sollte es zumindest vorher mal heiß abwaschen...). Einen Namen hat das Teil bislang noch nicht und es lässt sich auch nur schwer beschreiben - es ist eine Art Greif-Rassel-Spiel-Ball, an dem es jede Menge zu entdecken und zu Befummeln gibt. Ein Wenig erinnert es an das bei der Hörfrühförderung ausgeliehene Spielzeug, das wir übrigens über die Sommerferien wieder okkupieren durften.
Mittlerweile ist das neue Teil jedenfalls in die Spielzeug-Kategorie "Wenn-es-außer-Reichweite-kommt-muss-ich-umgehend-Sirenen-Geheul-anstimmen" erhoben worden und die Mausbeere spielt wirklich hingebungsvoll damit. Besonders interessant ist die Bandbreite der Beeren-Fähigkeiten, die daran ausprobiert werden können. Vom feinsinnigen Befummeln und Drehen der aufgefädelten Plastik-Teile übers Schütteln bis zum kraftvollen auf den Boden wemsen kann sie alles machen - und sie tut es auch, wie folgendes Video zeigt:

Dienstag, 26. August 2014

Freiwillige Hausaufgaben

Wie schon häufiger in letzter Zeit hatten wir heute überhaupt keinen Termine - yeah! Die Zeit haben wir unter Anderem auch für ein Wenig Physiotherapie genutzt - wir haben also mehr oder weniger freiwillige Hausaufgaben gemacht. So richtig festgelegte Übungen - so wie in der Anfangszeit - bekommen wir gar nicht mehr für zu Hause gestellt, aber man klaut ja auch mit den Augen. Heute habe ich herausgefunden, dass sich unser gemütlicher Sessel hervorragend für die Knie-Übung eignet, über die ich vor geraumer Zeit schon einmal berichtet habe. (Wie lustig - wo ich gerade den Link setze, fällt mir auf, dass die Mausbeere damals dieselbe Hose anhatte. Vielleicht ist das eine besondere Knie-Hose?!) Auf dem Sessel kann man jedenfalls prima Spielzeug positionieren, das die Beere etwas von der Übung ablenkt und ihr einen Anreiz bietet, sitzen zu bleiben. Und auch hier hat sie wunderschön eine Zeit lang ganz alleine gekniet, ohne dass ich sie festhalten musste!
Immer schön Haltung bewahren...
...es lohnt sich!
Die Schlaaaaaannnnd-Hand schmeckt auch ohne WM!
Aber natürlich gab es dann auch noch etwas Entspannung, denn es ist wieder eine Urlaubspostkarte von Oma Rita gekommen. Wenn man so liest, dass die Helgoländer Badedüne von Hagelschauern heimgesucht wird, ist man als daheimgebliebene gar nicht mehr so neidisch! Die Postkarte hatte übrigens eine sehr extravagante Form, fast schon als wenn sie schon im Vorfeld beknabbert wurde - die Beere hat sich davon jedenfalls nicht beeinrucken lassen:
Die ist ja schon vorgekaut...
...egal, schmeckt trotzdem!

Montag, 25. August 2014

Klammeräffchen

Das Tragetuch wird ja von viele Müttern und ihren Babys heiß und innig geliebt - auch wir hatten am Anfang eines für die Mausbeere gekauft, aber nicht wirklich benutzt. Zuerst kam die Spreizhose dazwischen, die die Mausbeere ständig tragen musste. Als wir dann später das Tragetuch im Urlaub am Strand benutzten wollten, hat sich das Kind binnen fünf Minuten in einen kleinen Terrorkrümel verwandelt, der sich nur noch außerhalb der "Höhle" wieder beruhigen lassen wollte.
Ein kleines Känguruh!
Die Ruhe ist trügerisch - gleich bricht ein Sturm los!
Als sie es dann vor ein paar Monaten sogar lustig in Papas großem Fahrrad-Rucksack fand, habe ich das gute alte Tragetuch mal wieder hervorgekramt. Leider ist das Teil nur für etwas handlichere Exemplare von Kindern ausgelegt und es war eine seeeehhhhr wackelige Angelegenheit, obwohl sich die Beere durchaus nicht unwohl gefühlt hat. Bei einer Bekannten haben wir dann neulich ein anderes Tragesystem ausprobieren dürfen, was schon wesentlich besser gepasst hat.
Hmmm, passt wohl nicht mehr so ganz...
...das ist schon besser!
Da wir demnächst ein paar Ausflüge planen, bei denen es von Vorteil ist, auch mal eine Strecke ohne sperrige Karre zurückzulegen, haben wir uns entschlossen, doch nochmal in eine neue Babytrage zu investieren. In unserer Nachbarstadt Herford gibt es den schönen Laden "Tausenfüßchen", wo man unter fachkundiger Beratung erstmal verschiedene Modelle ausprobieren kann.
Zuerstmal wurde uns geraten, die Beere aufgrund ihres doch schon recht beträchtlichen Gewichtes auf dem Rücken zu tragen - aus dem Känguruhbaby wurde als kurzerhand ein kleines Klammeräffchen ;-) Und schon die erste Tragehilfe, die wir ausprobiert haben, hat der Beere so gut gefallen, dass sie sie vorsichtshalber schonmal als Eigentum markieren wollte. Trotzdem haben wir noch ein zweites Modell anprobiert, das uns dann noch besser gefallen hat und das wir dann auch letztendlich gekauft haben.
Hey, das ist lustig!
Eine kleine Rückenmassage für Mama.
Das viele Herumgezuppele beim Anprobieren fand die Dame dann zwar nicht mehr ganz so lustig, aber mit etwas Action ließ sie sich dann doch von den Vorzügen des Klammeräffchen-Daseins überzeugen:


Da die Dame ja schon gut auf dem Rücken festgezurrt war, haben wir zu Testzwecken gleich noch einen kleinen Stadtbummel unternommen:
Ein Selfie vom ersten Klammeräffchen-Stadtbummel!
Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig man von den 11,5 kg Mausbeere merkt, wenn sie richtig in der Babytrage sitzt (das Teil scheint das Gewicht sehr gut zu verteilen)! Erst nach einem halben Stündchen hat sich dann der obere Rücken etwas bemerkbar gemacht und auch die Beere wurde langsam quengelig. Am nächsten Tag hatte sie dann aber schon wieder Spaß, auch wenn das "Tragetier" heute Muskeln im Rücken spürt, von dessen Existenz es vorher noch nicht einmal wusste. Mit ein wenig "Training" werden wir aber bestimmt sehr viel Freude mit unserer neuen Investition haben!

Sonntag, 24. August 2014

Gefällt mir

Die Interessen von Großeltern sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren - Mausbeeren-Opa Rainer ist zum Beispiel sehr aktiv in einem beliebten sozialen Netzwerk, insbesondere in einer "lokalen" Gruppe. In dieser Gruppe schreibt er immer über alles Mögliche und auch in schöner Regelmäßigkeit über seine Lieblings-Enkeltochter. Die Mausbeere hat dadurch schon jede Menge Fans gewonnen, die regelmäßig an unseren Erlebnissen teilhaben. Gelegentlich finden sogar Treffen der Gruppe statt da hat der Opa auch mal die Mausbeere nebst Mama und Papa dazu eingeladen, da er meinte, dass viele Beeren-Fans die Dame gerne mal persönlich kennenlernen würden
Und so sind wir gestern Abend mit unserem kleinen "Special Guest" beim Treffen erschienen, wo wir gleich sehr herzlich begrüßt wurden - die Mausbeere war ja auch schon etlichen Anwesenden bekannt! Auch die Beere als Voll-Profi wusste ihre Fans zu begeistern, hat alle breit angegrinst und damit die Herzen nochmal in "live" im Sturm erobert.
Pieks - hallo Opa!
Hmmm - gefällt mir!
Wir hatten einen wirklich schönen Abend und es ist toll zu erfahren, wie sich die Menschen für unsere Mausi interessieren und so haben wir gerne Auskunft über alle möglichen Fragen gegeben - die Beere ist halt nicht ganz alltäglich ;-) Von unserer Seite also ein ganz klares "Gefällt mir"!
Die Mausbeere hat sogar einige Geschenke bekommen, die sie heute noch einmal in Ruhe "gesichtet" hat.
Oh, so viele schöne Sachen!
Ich suche noch süße Mäuse!
Bei solchen Gelegenheiten muss ich immer über ein sehr interessantes Phänomen nachdenken. Ich habe schon öfter gehört bzw. gelesen, dass Eltern von besonderen Kindern sich mit der Zeit einsam fühlen, da sich z.B. alte Bekannte zurückziehen oder warum auch immer. Bei uns ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall - Mama und Papa waren eigentlich immer eher einzelgängerisch veranlagt. Seit die Mausbeere da ist, sind wir für unsere Verhältnisse unglaublich gesellig geworden und haben mit der Zeit ganz nebenbei wirklich viele tolle Menschen kennengelernt!

Und auch heute hatten wir netten Besuch und zwar von der persönlichen Mausbeeren-Stylistin Inge - heute aber ganz ohne Schere und nur zum Knuddeln.
Hi, keine Schere dabei?
Dann lass uns Spaß haben!
Neben den Kuscheleinheiten hat die Beere einen absoluten Narren an Inges Brille gefressen und es kostete einige Mühe, das Teil wieder aus den Mäuse-Fingerchen zu winden.
So eine Brille soll ja intellektuell machen...
...schmeckt aber bestimmt auch gut!

Freitag, 22. August 2014

Hannover mal anders

Wenn wir aus irgend einem Grund nach Hannover müssen - und Gründe dafür gibt es ja immer reichlich - fällt eigentlich in schöner Regelmäßigkeit der Satz "Ach, wenn wir mal wieder hier sind, müssen wir uns unbedingt mal (setze beliebige Sehenswürdigkeit hier ein) ansehen!" Leider verbleibt dies in ebenso schöner Regelmäßigkeit, da wir meistens mehrere Termine auf einen Tag legen und dann höchstens noch etwas Zeit für einen kleinen Shopping-Bummel bleibt. Außerdem versuchen wir immer, aufgrund der weiten Anreise inkl. Staugefahr, die Termine nicht so gaaaaaanz früh zu legen.
Für heute stand nun der erste Kontrolltermin nach dem Nasenröhrchen-Wechsel an und als ich diesen seinerzeit gemacht habe, habe ich billigend eine für unsere Verhältnisse frühe Uhrzeit in Kauf genommen. Glücklicherweise hat sich auch kein anderer Termin dazugesellt - was für eine Gelegenheit!
Also haben wir uns heute praktisch noch vor dem Aufstehen aus dem Bett geschält, wodurch wir übrigens durch diesen grandiosen Sonnenaufgang entschädigt wurden, den wir ja bei unseren normalen Schlaf- und Aufstehgewohnheiten sicher nicht zu Gesicht bekommen hätten:
Morgenstund hat Gold im Mund.
Die Untersuchung in der HNO-Ambulanz war dann übrigens höchst schrecklich, da das Beeren-Näschen immer etwas berührungsempfindlich ist. Trotzdem musste der Arzt darin ja mal nach dem Rechten sehen und war dann auch ganz zufrieden. Die Röhrchen sitzen noch super und sollen insgesamt ein halbes Jahr liegen bleiben, bevor das nächste Mal eine Kontrolle unter Narkose erfolgen soll. Wir haben jetzt einen Termin im November bekommen, bei dem dann die nächste Narkoseuntersuchung geplant werden soll.
Puh - geschafft! Danach konnten wir dann endlich zum gemütlichen Teil übergehen, wobei der Mausbeere ihre neue Fähigkeit zugute kam, mit dem Mund etwas festhalten zu können, um die Hände frei zu haben:
Ui, gleichzeitig Eisbär knabbern und Spritzi wedeln!
Als Ausflugsziel hatten wir die Herrenhäuser Gärten auserkoren, die wir immer aus der Stadtbahn vom Park-and-Ride-Parkplatz in die Stadt flüchtig gesehen hatten. Genauer gesagt, sieht man im Vorbeifahren eher die umgebenden Parkanlagen (für sich genommen schon sehr beeindruckend), denn um das Schloss und die eigentlichen Gartenanlagen zu sehen, muss man schon Eintritt bezahlen. Wir haben uns also erstmal die äußeren Gebäude angesehen, wie zum Beispiel die Orangerie, vor der eine riesige Auswahl an exotischen Pflanzen stand:
Fast schon mediterran - wenn nur der Himmel anders aussähe...
Ich bitte meine Tochter vielmals um Entschuldigung, aber sie musste mal wieder für ein kleines Scherzfoto herhalten. Wir nennen das Zöpfchen, das sie zur Zeit meistens auf dem Kopf hat, gerne "Palme". Obwohl die Palme heute nicht so richtig palmig geraten war, konnte ich mir dieses Foto nicht verkneifen:
Wie WITZIG...
So klein ist die Zwergpalme gar nicht.
Da das Wetter nicht unbedingt zum Flanieren durch einen royalen Garten einlud, haben wir uns entschlossen, erstmal das Sea Life, das sich ebenfalls auf dem Gelände befindet, anzusehen. Leider dürfen Fotos von dort nicht veröffentlicht werden, also müssen Beeren-Fans leider draußen bleiben:
Von außen schon ganz nett!
Durch das recht junge Alter der Mausbeere, unseren Behindertenausweis und das etwas fortgeschrittenere Alter von Oma Anne (das mag falsch rüberkommen, soooo alt ist Oma Anne nicht, aber für den Seniorenrabatt hat es gereicht ;-) ), sind wir für wirklich günstiges Geld in das Aquarium gekommen.
Bei der Mausbeere hat sich dann allerdings bei der ersten größeren Attraktion - einem Becken mit faszinierenden Rochen - das frühe Aufstehen gerächt und sie ist erstmal gepflegt eingepennt. Aufgewacht ist sie erst wieder, als wir schon fast den kompletten Rundweg durch die wunderschönen Meeres- und Dschungel-Welten hinter uns gebracht hatten und sie hat dadurch so richtig was verpasst. Mama und Oma waren jedenfalls absolut begeistert von den Seepferdchen, Fischen, Korallen, Haien etc., die es zu bestaunen gab!
Als kleine Entschädigung gab es dann aber für die Beere einen schönen Plüsch-Rochen, den sie erstmal höchst konzentriert untersucht und gemustert hat. Damit der flauschige Meeres-Bewohner nicht in den Spielzeug- und Plüschtierbergen der Mausbeere untergeht, bleibt der übrigens bei Oma Anne und es gibt in NUR dort zum Spielen!
Ah, Rochi - Du bist aber flauschig!
Mama, was ist das?
Nach so viel Fisch gab es zur Stärkung erstmal eine anständige Wurst mit einer Brezel! Da das Wetter mittlerweile noch ungemütlicher war und auch dicke, graue Wolken im Anmarsch waren, haben wir auf eine weitere Besichtigung der Gartenanlagen verzichtet und haben die Heimreise angetreten.
Esst Ihr mal Wurst, ich bleib beim Rochen!
Ach, wenn wir mal wieder in Hannover sind, müssen wir uns unbedingt nochmal die Herrenhäuser Gärten ansehen!

Donnerstag, 21. August 2014

Absolute Zufriedenheit allerseits

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach unserem letzten Besuch waren wir heute wieder im SPZ in Bielefeld zur allgemeinen Entwicklungskontrolle. Der vorige Besuch war ja knapp vor den dramatischen Ereignissen um die versuchte Gaumen-Spalt-OP im letzten Jahr und so gab es doch einige "Neuigkeiten" an der Beere zu besprechen. Da wir unseren betreuenden Arzt aber immer schon im Vorfeld mit den aktuellen Arzt-Berichten versorgen, war dieser aber schon im Bilde. Das Gespräch heute war wieder sehr angenehm und der Arzt absolut positiv überrascht von der Entwicklung unserer Dame! Einige Dinge hätte er ihr anscheinend noch gar nicht wirklich zugetraut, wie zum Beispiel das Drehen, das gezielte Fixieren und Greifen oder auch das Essen. Das alles wäre wohl so schon überraschend gewesen, bekommt aber nach den oben erwähnten (zum Glück größtenteils gut überstandenen) gesundheitlichen Problemen noch einmal eine ganz andere Qualität - unsere kleine Kampfziege ist halt zäh :-) Auch die Entwicklung von Größe, Gewicht und Kopfumfang sind weiterhin super, ebenso wie die aktuell laufenden und für die nahe Zukunft geplanten Förder-Maßnahmen (z.B. der Stehständer in Kombination mit den Orthesen) - so kann es also gerne weitergehen!
Begleitet wurden wir diesmal übrigens von unserer Therapeutin für Sehfrühförderung und so ging es im Anschluss an den SPZ-Besuch gleich weiter in den Low-Vision-Raum der Opticus-Schule zur ersten Frühförderstunde nach den großen Ferien. Hier lief es diesmal etwas anders ab als sonst, denn die Therapeutin hat uns angeboten, die Mausbeere alleine zu "bespaßen", damit Mama und Papa mal ein Stündchen für sich alleine haben. Da wir die Mausi in guten Händen wussten, sind wir also eine Kleinigkeit essen gegangen und haben eine Stunde später eine zufriedene Beere und eine absolut begeisterte Therapeutin vorgefunden! Unser Töchterchen muss über die sechswöchigen Sommerferien wieder enorme Fortschritte in punkto Aufmerksamkteit, aber auch Motorik gemacht haben (wenn man das Energiebündel täglich sieht, bekommt man das ja gar nicht so mit). Sie hat wieder genüsslich und mit unglaublicher Hingabe mit allem, was ihr so angeboten wurde, gespielt, es beobachtet - und natürlich auch beknabbert. Außerdem legt die Beere auch bei etwas unbequemeren Übungen eine außergewöhnliche Beharrlichkeit an den Tag, ohne in irgendeiner Form quengelig zu werden. Das alles geht natürlich runter wie Öl - über die schon vom normalen Alltag und dem vorangegangenen Gespräch stolz geschwellte Eltern-Brust :-)
Freundlicherweise hat die Therapeutin auch einige Fotos aus der heutigen Stunde gemacht - erstmal für uns, aber natürlich auch für alle interessierten Beeren-Fans:
Eine schöne bunte Hängematte...
...jetzt bitte ordentlich schaukeln!
Ich gehe mit...
...MEINER Laterne!
Oh, meine Knie leuchten!
Mal gucken, wie Licht schmeckt...
All time best: Spiegel...
...und Hänge-Karusselli!