Montag, 8. Dezember 2014

Do-it-yourself-Therapie mit der Mausbeere

Das Beeren-Kind tut schon wirklich erstaunliche Dinge, was uns auch regelmäßig von ihren diversen Therapeutinnen bescheinigt wird. Zum einen scheint sie ein Gespür dafür zu haben, was gut für sie ist und lässt irgendwie ganz intuitiv an ihr "angebrachte" Gegenstände wie Hörgeräte, Trachealkanüle oder anfangs auch die nasale Magensonde in Frieden, obwohl es sich ja eigentlich um hochinteressante, befummelbare Objekte handelt. Socken sind da allerdings zur Zeit die absolute Ausnahme!
Zum anderen scheint sie teilweise ganz intuitiv ganz eigene Übungen zu entwickeln, die ihr gut tun und bestimmte Fähigkeiten trainieren. So hat sie sich ja mit Hilfe von ihrem Balli durch exzessives Bearbeiten der Holzkugeln mit dem Mund im Prinzip selbst das Trinken aus der Flasche beigebracht. Selbst unsere Physiotherapeutin, die auch mit an der Mundmotorik arbeitet sagte einmal, dass die Beere ganz von alleine ein viel intensiveres Trainingsprogramm absolviert, als es ein Therapeut je leisten könnte.
In den letzten Wochen und Monaten hat sie sich dann ihre ganz eigene Form der Sehförderung verpasst. Uns ist in der Zeit immer mal wieder aufgefallen, dass sie wieder und wieder mit den Händen (also wirklich beiden Händen - die Glücksflosse ist da sehr rege beteiligt) an den Augen herumfummelt und sich die Augenlider aufzieht, was manchmal durchaus etwas gruselig aussieht.
Wiege Dich nicht in Sicherheit, ich habe ALLES im Blick!
So, anderes Auge, jetzt bist Du dran!
Außerdem mag sie es sehr gerne, wenn irgendwelche Dinge über ihren Augen eine Art Rahmen bilden. Das können Spielzeuge, Tücher oder auch eine Erwachsenen-Hand beim guten alten "Hand-hoch-Spielchen" sein. Die Therapeutin für Sehfrühförderung hat unsere Vermutung ebenfalls bestätigt, dass unser Fräulein Tochter sich damit gezielt Reize setzt und dadurch versucht, das durch die Lidmuskelschwäche eingeschränkte Sichtfeld zu vergrößern. Das Resultat war ja in den letzten Wochen schon des öfteren hier im Blog thematisiert worden: die weit geöffneten, wunderschönen Beeren-Augen.
Wenn das nicht absolut clever ist, weiß ich es auch nicht - Mama und Papa sind jedenfalls wieder Stolz wie Oskar auf ihre pfiffige, zielstrebige Mausbeere!

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