Samstag, 7. November 2015

Unendliche Geschichte

Nun ist schon wieder ein halbes Jahr ins Land gegangen, seit man der Mausbeere die Platzhalterröhrchen aus der Nase entfernt hat. Gestern hatten wir nun einen Kontrolltermin in der HNO-Ambulanz der MHH in Hannover, wo geschaut werden sollte, ob die Choanen immer noch offen sind und die Choanalatresie somit als endgültig behoben angesehen werden könnte. Mit einer Fiberoptik (also einem flexiblen Endoskop mit Kamerea) wurde also in beide Nasenlöcher geschaut, was die junge Dame so RICHTIG blöd fand und natürlich mit vehementer Gegenwehr und Gebrüll, wie wir es beim armen Beerchen noch nicht erlebt hatten, sowie einem anschließenden Fluchtschlaf noch im Behandlungszimmer honoriert hat. Die linke Choane sah auch soweit gut aus, allerdings hat sich leider die rechte Choane anscheinend wieder verschlossen. Das kommt bei dieser Fehlbildung wohl recht häufig vor und bedeutet, dass das Nasenloch auf dieser Seite hinten nicht mehr durchgängig ist.
Diese Tatsache ist nun leider nicht so schön und hat auch weitreichende Konsequenzen für die Mausbeere. Als erstes steht nun wieder eine kleine OP an der Nase an, bei der die Choane wieder geöffnet wird und es werden wieder neue Platzhalter eingesetzt. Diese haben in der Vergangenheit das Beeren-Näschen immer recht empfindlich gemacht, da es sich um ein Plastikröhrchen handelt, das immer irgendwo in der empfindlichen Nase drückt. Infolge dessen muss man mit dem Beeren-Rüsselchen wieder sehr vorsichtig sein.
Aber auch außerhalb des HNO-Bereiches hat der Befund von gestern Auswirkungen. Zum Beispiel rückt der Verschluss der Gaumenspalte nun wieder in sehr weite ferne. Diese ist ja nach dem Tracheostoma eine Art sicherer Atemweg auch wenn die Choanen nicht richtig durchgängig sind und so wäre ein Spaltverschluss zu diesem Zeitpunkt einfach zu riskant. Also heißt es jetzt erstmal wieder eine Zeit das Platzhalterröhrchen in der Nase ihre Wirkung tun zu lassen und wenn dieses irgendwann mal wieder entfernt wird muss ja wieder eine Zeit ohne abgewartet werden, um zu sehen, ob die Choane stabil bleibt. Erst dann würde man Grünes Licht für die Spalt-OP geben.
Als ganz ferne Fernwirkung wird sich auch ein eventueller Verschluss des Tracheostomas auf unbestimmte Zeit verschieben, denn daran wäre frühestens nach dem Verschluss der Gaumenspalte zu denken - alles ganz schön verzwickt!
Ein positives Ergebnis haben wir aber dennoch aus der HNO-Ambulanz mitnehmen dürfen. Das Paukenröhchen, das unserer Hörgeräteakustikerin letztens etwas dubios vorkam, sitzt wohl doch an Ort und Stelle und das rechte Beeren-Öhrchen war auch wunderbar trocken und entzündungsfrei.
Die Beerenlaune war übrigens - mal abgesehen von der Quälerei bei der Untersuchung - den ganzen Tag über überschäumend gut! Die ganze Autofahrt über (die sich aufgrund diverser Baustellen und Staus wieder extrem lange hingezogen hat) war von der Rückbank eine dauerhafte Geräuschkulisse aus fröhlichem Geschmatze und Lachen zu hören - nachtragend ist die Mausbeere offensichtlich nicht. Und auch gegen das herbstlich feuchte Wetter ist unser Sonnenschein bestens gewappnet ;-)
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung!

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