Freitag, 27. Mai 2016

Nach HAAAAUUUUSEEEEE!!!!

Es ist geschafft und unglaublich, aber wahr - wir sind wirklich gestern (und damit einen Tag eher als üblich nach einer solchen OP) nach Hause entlassen worden! Die Dame hatte sich wirklich absolut erstaunlich gut von der Operation erholt (wie uns Ärzte und Schwestern mehrfach gesagt haben), so dass nichts dafür sprach, noch länger in der Klinik zu verweilen.

Zugegeben, die Mausbeere hatte im Vergleich zu anderen Kindern, bei denen die Gaumenspalte verschlossen wird, ein paar Vorteile, die der schnellen Heilung zuträglich gewesen sein mögen:

  1. Das Alter: Normalerweise wird die Gaumenspalte im Alter von ca. einem Jahr verschlossen. Mit vier Jahren ist die Mausbeere einfach schon größer und somit auch robuster.
  2. Die Magensonde: Kinder mit Gaumenspalte, die keine Magensonde haben, müssen ja zwangsweise durch den Mund Nahrung zu sich nehmen, was mit einer frischen Wunde bzw. Narbe im Mund sehr schmerzhaft ist. Bei der Mausbeere konnte die Nahrung also bequem diesen Weg "umgehen", da sie ja eh über den Button sondiert wurde.
  3. Das Tracheostoma: Nach einer Operation im Rachenbereich können die Atemwege auch etwas zuschwellen und die Atmung somit erschweren. Durch das Tracheostoma wurde der Nasenrachenraum beim Atmen ja ebenfalls umgangen und auch durch eventuelles Husten wesentlich weniger gereizt, als es bei der normalen Atmung der Fall wäre. Übrigens haben wir bereits gestern wieder das regelbare Sprechventil ausprobiert und die Beere kommt prima damit klar. Wir hatten ja schon etwas Angst, dass durch den Verschluss der Gaumenspalte der Atemweg durch Mund und Nase enger werden würde, aber bislang sieht es nicht so aus, als wenn es da eine Beeinträchtigung gäbe!
  4. Etwas homöopathische Unterstützung: Der Papa hält es für total sinnlos, aber trotzdem habe ich der Mausbeere nach der OP regelmäßig homoöpathische Mittel gegeben, die die Wundheilung unterstützen sollen. Einen Beweis für die Nützlichkeit kann ich natürlich auch nicht geben, aber geschadet hat es auf jeden Fall nicht.
  5. Mausbeere sein: Tja, die Mausbeere ist halt die Mausbeere, da gelten einfach andere Gesetze und wenn sie überhaupt allgemeingültige Regeln registriert, dann nur um ihnen komplett zuwider zu handeln. Wo schon im Vorfeld der OP schon alles schwieriger war, dann darf es bitteschön hinterher schneller gehen ;-)

Und als ob sie einen verstehen würde, hat die Beere absolut auf den Punkt angefangen beim Bepacken des Autos auf dem MHH-Parkplatz breit zu grinsen, als der Papa gesagt hat, dass es "nach Haaauuuseee" geht. Die Rückfahrt über hatte die junge Dame dann einen Lachanfall nach dem nächsten, das folgende Bild wird der Stimmung auf der Rückbank kaum gerecht:
Juhuuuhhh, es geht nach HAAAAUUUUSEEEEE!!!!
Wir (und natürlich auch die sehnsüchtig wartende Oma Anne) waren jedenfalls überglücklich, als wir am Nachmittag endlich wieder zu Hause eingetrudelt sind. Es wartete auch schon eine leckere Knabberpostkarte mit Genesungswünschen von Monika, die die Mausbeere (trotz expliziter ärztlicher Empfehlung, in den nächsten drei Wochen NUR passierte Kost zu sich zu nehmen), natürlich umgehend beknabbert hat:
Hmmm, die erste Knabberpostkarte mit ohne Gaumenspalte...
...schmeckt lecker!
Heute haben wir dann zur Erholung erstmal einen schönen Spaziergang in die Stadt gemacht und die Beere hat am Ende des Mini-Ausflugs erstmal ein gepflegtes Nickerchen gehalten - verdient hat sie sich das nach dieser aufregenden Woche auf jeden Fall!
Ein schöner Spazergang...
...inklusive Erholungsnickerchen!

2 Kommentare:

  1. Ich glaube Knabberpost zählt nicht als Nahrung, von daher ist das sicher okay. :D
    Und sowieso... Die Mausbeere hat doch eh alle Erwartungen übertroffen und damit kann sie sich auch ruhig mal ein bisschen Knabberpost gönnen. :D

    Gute Heilung weiterhin. :)

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    1. Nee, ich glaub auch, dass Knabberpost erlaubt sein dürfte - pürierte und passierte Postkarten dürften sich auf Dauer auch nicht durchsetzen ;-)

      Ganz lieben Dank und viele Grüße,
      Steffi, Olli und "Mausbeere" Annika

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